Es begann mit einem Buch
Meine Liebe zu Schottland begann mit einem Buch, dass mir meine Eltern zu meinem 13. Geburtstag im Jahr 1987 schenkten. Dabei handelte es sich um den Roman Das schöne Mädchen von Perth des schottischen Romanciers Sir Walter Scott. Dieses Buch befindet sich noch heute – mehr als drei Dekaden später – in meinem Besitz. Es sollte der Ausgangspunkt für eine große Liebe werden, die bis heute bestand hat: Meiner Liebe zu Schottland, der Heimat meines Herzens. Damals konnte ich mir nicht vorstellen, jemals dort hinzugelangen, denn ich lebte in der ehemaligen DDR, wo man entweder nur im Inland oder in den sogenannten Ostblockländern Urlaub machen konnte. Und so blieb mir lediglich die Möglichkeit, von diesem schönen Land zu träumen. Dass bereits zwei Jahre später, im November 1989 die Mauern fallen würde, war zu diesem Zeitpunkt nicht vorhersehbar.
Zu Beginn des Jahres 1994, ich befand mich im zweiten Lehrjahr meiner zweiten Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten, beschloss ich den Schritt zu wagen und über ein Reisebüro eine achttägige Reise nach Schottland zu buchen. Auch wenn von der Reise aufgrund der beiden Fährüberfahrten letztlich nur sechs Tage übrigblieben und eigentlich nirgendwo genügend Zeit lieb, um länger innezuhalten und tiefer in die Geschichte Schottlands einzutauchen, war ich von Anfang an komplett fasziniert. Es kam zu Aufenthalten in Edinburgh, Oban, dem Urquhart Castle, Loch Ness, in Tomatin und Nethybridge sowie den Cairngorms. Diese kurzen Stippvisiten reichten aus, um mich unwiderruflich für dieses Land einzunehmen.
Aufgrund des Bezuges einer Wohnung (1995), dem Erwerb des Führerscheines und dem damit einhergehenden Kauf eines Autos (1998) sowie unserer Heirat (2000), waren meine Ersparnisse und die meines Mannes aufgebraucht. Schottland musste warten – und das bis zum Jahr 2001. Gewissermaßen als verspätete Hochzeitsreise machten wir uns im September desselben Jahres auf, um Schottland für zwei Wochen zu erkunden.
Seitdem nimmt Schottland einen (nicht unwesentlichen) Teil unseres Lebens ein. Einzig in 2021 konnten wir aufgrund der schwerwiegenden Erkrankung meines Vaters unsere zweite Heimat nicht besuchen.
Mein Interesse für Schottland trug ferner dazu bei, dass ich im Jahr 2011 mit dem Schreiben begann, zunächst in Form eines Crossovers, später kamen Gedichte, Kurzgeschichten, Novellen und Romane hinzu, die sich oftmals, wenn auch nicht immer, mit dem Thema Schottland befassen. Bedauerlicherweise war ich gezwungen, meine Schreibaktivitäten im Jahr 2013 nach der Krebserkrankung meiner Mutter weitgehend einzuschränken. Weitere Schicksalsschläge und vier Todesfälle in einem Zeitraum von fünf Jahren (2016 bis 2021) sorgten dafür, dass das Verfassen neuer Geschichten und Gedichte komplett zum Erliegen kam, so dass ich erst Mitte des Jahres 2023 wieder damit beginnen konnte.
Irgendetwas Unerklärliches verband mich von Anfang an mit Glen Coe, jenem Tal, in dem in einer kalten Februarnacht des Jahres 1692 78 Mitglieder des Clan MacDonald ermordet wurden. Bereits bei unserem ersten Besuch im Jahr 2001, der sich bei strömenden Regen ereignete, verspürte ich diese ungewöhnliche Verbindung, ein Gefühl des Heimkehrens und Wiedererkennens – warum auch immer. Seither habe ich versucht, tiefer in die Geschichte Schottlands und die des Tales einzutauchen, was mir vor allem durch Gespräche mit Einheimischen sowie der Recherche in unterschiedlichen Quellen gelang.
Auch unserer Mitarbeit beim Clan MacKinnon of Scotland verdanke ich sehr viel, denn dadurch haben sich mir noch einmal komplett neue Welten eröffnet.
Neben dem Schreiben gehört meine Liebe der Photographie. Darüber hinaus obliegt mir die Führung eines kleinen Schottland-Forums, das bei Interesse von euch gern aufgesucht werden kann.
Liebe Grüße
Eure Rhiannon MacAlister